Große Pläne für Dübens alten Hörsaal

- Auditorium soll für rund eine Million Euro saniert werden und Bühnenanbau erhalten. - Von Kathrin Kabelitz (LVZ, 09.12.2020)

Bad Düben. Er heißt nicht nur so, er sieht auch so aus: Am Evangelischen Schulzentrum (ESZ) in Bad Düben gibt es noch einen Hörsaal mit rund 370 Stühlen. Das Relikt aus NVA-Zeiten soll unbedingt erhalten bleiben. Stadt und ESZ wollen das Auditorium mit Holzsitzen und aufklappbaren Schreibflächen sanieren, ein Bühnenhaus samt Freilichtbühne anbauen und eine Bürgeruniversität mit Multifunktions- und Veranstaltungssaal etablieren. Seinen ursprünglichen Charakter soll der Saal behalten.

Das kostet allerdings, rund eine Million Euro. Im August hatten sich die Hoffnungen zerschlagen, über das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ Geld zu bekommen, das in die Erneuerung von Sportplatz, Turnhalle, Bikerpark und Hörsaal fließen sollte. Nun hofft die Stadt zumindest für letzteren auf Mittel aus dem Städtebauförderprogramm „Stadtumbau/Wachstum“. Bei einer Drittel-Förderung müsste die Stadt neben Bund und Land rund 333 200 Euro beisteuern. Angesichts angespannter Finanz-Lage ein schwieriges Unterfangen. Das ESZ, perspektivisch wohl der Hauptnutzer, übernimmt rund 23 Prozent, bleiben für die Stadt rund 100 000 Euro. Der Stadtrat hat dem jetzt zugestimmt. Sollten die Fördermittel nicht kommen, so Bürgermeisterin Astrid Münster (FWG), müsste eine andere Finanzierung gesucht werden.

Ideen, wie der Raum genutzt werden könnte, betreffen bei weitem nicht nur die Schule. Kino, Theater, Veranstaltungen von Kreismusik-, Volkshochschule oder Vereinen könnten hier stattfinden, selbst Sitzungen des Stadtrates seien denkbar. Neue Möglichkeiten wird es ebenso geben: So ist geplant, die Bühne auf der Saal-Rückseite im Hof als Fläche fürs neue Amphitheater fortzusetzen und so Platz für Vorstellungen zu schaffen.

Wie der Begriff Bürgeruniversität umgesetzt wird, ist noch offen. „Dieses Ziel haben wir uns in unserem Integral-Konzept gestellt. Inhaltlich müssen wir das gestalten“, so Münster. Dass Bedarf nach neuen Räumen da ist, zeige sich auch nach Gesprächen mit Volkshochschule und Kreismusikschule. Nicht zu verwechseln sei die Bürger- mit der Schüler-Uni – ein Projekt des ESZ, das in Kooperation mit Unis und Hochschulen, Bildungsangebote schaffen will. Die könnten auch andere Schulen nutzen, so Geschäftsführer Gisbert Helbing.

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